Der neue Beiersdorf Campus in Hamburg Eimsbüttel bringt die Arbeitswelten der Zukunft ins Hier und Jetzt. Das insgesamt 51.000 Quadratmeter große Ensemble aus Neubauten, Bestandsgebäuden und Außenflächen schafft einzigartige New Work Arbeitsbedingungen für rund 3.200 Mitarbeitende am Standort. Konzipiert wurde die neue Konzernzentrale vom renommierten Hamburger Architekturbüro Hadi Teherani Architects. Das innenarchitektonische Konzept für den gesamten Campus stammt aus der Feder der angesehenen Ippolito Fleitz Group. Die lichtgestalterische und lichtkünstlerische Planung übernahm Prof. Stefan Hofman von Lichtwerke aus Köln. Und wir sind mit Sonderanfertigungen aus unserer TRILUX Manufaktur mit von der Partie: mit riesigen und doch filigranen Lichtringen und einer anspruchsvollen Lichtskulptur für die Center Bar. Thomas Schneider, Projektmanager TRILUX Architectural, hat die Details.

Wie wird aus dem Kundenwunsch eine fertige Manufakturleuchte?

In der Regel kommt der Kunde mit einer Idee oder einem Design-Konzept zu uns – und unsere Aufgabe besteht darin, den Kundenwunsch mit unserer lichttechnischen und konstruktiven Kompetenz in die Realität zu übersetzen. Das ist immer ein dynamischer Prozess mit Anpassungen und Veränderungen. Diesmal sollten die kleineren Lichtringe zum Beispiel ursprünglich als Neonlichtquelle ausgeführt werden. Wir haben den Kunden über das Verbot von Quecksilberdampflampen informiert – und gemeinsam mit dem Lichtplaner eine LED-Lösung entwickelt.

Was war an der Konstruktion der Ringleuchten besonders anspruchsvoll?

Die Ringe sollten trotz ihres Durchmessers von 4,2 bzw. 5,2 Metern filigran und leicht wirken. Deshalb haben wir uns für ein extraschmales Aluminiumtragprofil (45 x 50 mm) mit umlaufenden opalen „Plexiglasschwertern“ entschieden. Das abgerundete PMMA-„Schwert“ wird über Kanteneinspeisung beleuchtet und das Licht an drei Seiten ausgekoppelt. Durch die Kanteneinspeisung ist das nach außen strahlende Licht besonders homogen und angenehm. Zum Einsatz kommen die Lichtringe im Eingangsbereich und entlang der Hauptverkehrsachse der Konzernzentrale.

Welche Idee steckt hinter der Lichtskulptur in der Central Bar?

Die Central Bar wurde als Ort der Kommunikation und Kollaboration konzipiert. Mitten im Raum befindet sich eine kreisrunde Bar mit einem deckenhohen Zylinder (Säule) im Zentrum. Von ihm aus ziehen sich Holzlamellen wie Äste eines ausgreifenden Baums über die gesamte Decke. Um dem Raum einen Mittelpunkt zu verleihen, wird der zentrale „Stamm“ von einer kreisrunden Lichtskulptur mit einem Durchmesser von neun Metern umschlossen. Sie besteht aus zwei parallelen Leuchten, zwischen denen der Schriftzug „Central Bar“ erstrahlt.

Die Leuchten emittieren ihr Licht in drei Richtungen: nach oben an die Decke, nach unten in Richtung Bar und als „sichtbares Licht“ direkt in den Raum. Sie sind mittels auskragender Traversen mit dem zylindrischen Kern verbunden. Dieses Masterpiece aus der TRILUX Manufaktur inszeniert nicht nur die Bar und die angrenzende Decke – es ist auch ein gestalterisches Element für den gesamten Raum.

Worin bestanden die konstruktiven und lichttechnischen Herausforderungen?

Bei der Umsetzung mussten wir uns eng mit den Rohbaugewerken und dem Deckenbauer abstimmen. Um in der Lage zu sein, eventuelle Bautoleranzen ausgleichen zu können, haben wir im Bereich der Wandkonsole die Möglichkeit geschaffen, die auskragenden Träger um +/- 50 mm zu verschieben. Das haben wir durch flexibel einstellbare Auslegerarme gelöst. Lichttechnisch herausfordernd war auch die umlaufende Beleuchtung. Sie besteht aus zehn einzelnen Segmenten, sollte aber wie eine einzige homogene Lichtlinie wirken. Um Schattenfugen zu verhindern, haben wir das Licht an den Schnittstellen durch partiell eingesetzte Diffusoren homogenisiert.

Wie ist das Projekt insgesamt gelaufen?

Typisch für ein Manufakturprojekt, haben wir uns kontinuierlich eng mit dem Kunden abgestimmt, von der Planung über die Konstruktion bis zur finalen Inbetriebnahme. Damit alles reibungslos läuft, standen wir während des gesamten Projekts auch im permanenten Austausch mit der Bauleitung und den einzelnen Gewerken vom Deckenbauer bis zum Elektroinstallateur. Gerade bei Unikaten wie der Lichtskulptur ist die Montage nicht immer selbsterklärend. Deshalb haben wir den Prozess persönlich vor Ort unterstützt. Am Ende hat alles perfekt geklappt und wir sind sehr stolz auf das Ergebnis.